Luxelakes 2054 – Imagine a Future Where AI Agents Balance the Luxelakes Ecosystem

Mobile App als Interface für netzwerkbasierte Multi-Screen-Installation

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Luxelakes 2054 stellt sich ein spekulatives Ökosystem in 30 Jahren vor, in dem künstliche Intelligenz, Biotechnologien und Robotik zusammenarbeiten, um Arten zu schaffen und zu optimieren, die der zunehmend feindlichen Umwelt standhalten. Mit Hilfe von Ortsansässigen haben wir Naturbeobachtungen im Luxelakes-Ökosystem gesammelt und kartiert und sie in eine mobile App integriert. Aus der Perspektive eines KI-Simulators ist das Publikum eingeladen, neue Variationen dieser Tiere, Pilze und Pflanzen zu erschaffen und mit diesen Arten sowie mit Robotern durch ein sich veränderndes Ökosystem zu fliegen. Luxelakes 2054 reagiert auf den Trend der technologiegestützten Lösungsfindung, indem es Erzählungen über ein nicht berechenbares System unter extremer Kontrolle konstruiert – was optimieren wir, und was ignorieren wir dabei? Das Projekt zielt darauf ab, unsere Tendenz zur Vereinfachung komplexer Ökosysteme zu untersuchen, indem wir die Natur als ein System behandeln, das repariert werden kann.

Beschreibung
Luxelakes 2054 entstand während einer Residency im A4 Residency Art Center in Chengdu. Es baut auf der Serie „Speculative Evolution“ auf, zu der auch „CAON“ und „YANTO“ in Kombination mit dem Echtzeit-Kartografieprojekt „Used to Be My Home Too“ gehören. Im Rahmen dieser Forschungsreihe wurden mehrere wissenschaftliche Einrichtungen besucht, darunter Labors, in denen an der genetischen Veränderung von Tieren geforscht wird. Das A4 Residency Art Center befindet sich in der Eco-city Luxelakes, einer stadtähnlichen Umgebung, die den grössten künstlichen See der Welt mit einer Fläche von 1,5 Quadratkilometern sowie Parks, Wohnsiedlungen, Schulen und andere Einrichtungen umfasst. Das Ökosystem Luxelakes ist vollständig von Menschenhand geschaffen und kann sich ohne menschliches Zutun nicht selbst erhalten. Die Erhaltung dieses künstlichen Ökosystems stellt eine grosse Herausforderung dar und erfordert zahlreiche fortschrittliche Technologien. Treffen mit Landschaftsarchitekten und Wasserspezialisten der Chengdu Urban Rivers Association halfen uns, die Komplexität des Systems besser zu verstehen.

Mit dieser Recherche und der Hilfe von Ortsansässigen haben wir Naturbeobachtungen im Luxelakes-Ökosystem gesammelt und kartiert und in die mobile App integriert. Wir spekulieren, wie das Luxelakes Ökosystem in 30 Jahren aussehen könnte, wenn unsere technologischen Möglichkeiten wie Gentechnik, synthetische Biologie, 3D-Druck, Robotik und künstliche Intelligenz viel weiter fortgeschritten sind. Wenn KI-Agentinnen diese Technologien kombinieren könnten, um das gesamte Ökosystem zu berechnen und im Gleichgewicht zu halten, welche Ergebnisse würden sie erzielen, und wie würde Luxelakes aussehen und klingen? Maschinelles Lernen und Biotechnologien werden derzeit eingesetzt, um Arten zu identifizieren, zu überwachen und zu kartieren sowie neue genetische Eigenschaften zu schaffen. Es ist nicht schwer, sich eine nicht allzu ferne Zukunft vorzustellen, in der KI den Balanceakt für uns übernimmt und «optimiert» für menschliche Ziele. Wir glauben, dass dies weder eine Utopie noch eine Dystopie ist, sondern vielmehr eine Richtung, in die wir uns bewegen.

Das übergeordnete Ziel dieses Projekts wird von ökologischen Herausforderungen geleitet, wie sie in der realen Umgebung im Luxelakes Ökosystem auftreten. Wir schaffen eine alternative Kartografie mit alternativen Messstäben, die als Testgelände dienen, um a) Annahmen über technische Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität zu untersuchen, b) unsere Tendenz zur Vereinfachung komplexer Ökosysteme in Frage zu stellen, indem wir die Natur als ein berechenbares und feststehendes System behandeln, c) radikale Zukunftsszenarien zu erkunden. Hierfür dient Luxelakes als ein ideales Testgelände.

Erfahrung und Wirkung für das Publikum
Das Publikum interagiert mit der Installation via Mobiltelefon und navigiert durch eine spekulative 3D-Umgebung. Diese virtuelle Umgebung ist endlos und kann in jede Richtung navigiert werden. Die akustischen Klangerlebnisse wurden speziell für diese Simulation komponiert und reagieren auf alle Bewegungen und Navigationsarten.
In diesem Experiment kann das Publikum durch die Integration von DALL-E neue Pflanzen-, Pilz-, Tier- und Robotervariationen kreieren. Es kann beobachten, wie neue Kreaturen aussehen könnten, wenn künstliche Intelligenz diese kreiert und optimiert und wie sich diese auf das Ökosystem auswirken könnten. Aus der Perspektive eines KI-Simulators wird das Publikum eingeladen, mit den manipulierten/mutierten Spezies durch die 3D-Umgebung zu fliegen und das sich verändernde Ökosystem zu beobachten. Wenn sich das Publikum einer Spezies nähert, werden dazu die Namen, Abstammungslinien, Population und Hintergrundgeschichten der Spezies auf den hochformatigen Bildschirmen angezeigt. Wir hoffen, das Publikum dazu einzuladen, unsere Tendenz zu untersuchen, die Natur als ein System betrachtet wird, das berechnet und optimiert werden kann.

Screenshots

Mobile app Luxelakes 2054
In der mobilen App verwenden wir die Utility-based AI Agent Strategie, inspiriert von Artificial Intelligence: A Modern Approach von Stuart Russell und Peter Norvig, 1995
Ein Programm, das mit seiner Umgebung interagiert, indem es diese mithilfe von Sensoren wahrnimmt und mithilfe von Aktoren darauf reagiert, um die Zyklen von Wahrnehmung, Berechnung, Handlung und Verbesserung zu durchlaufen.

  1. Wahrnehmung
    • Datenerfassung: Dabei werden folgende Aspekte berücksichtigt: Die Anzahl und die Beziehungen der Pflanzen-, Pilz- und Tierarten, die Anzahl der Variationen jeder Art, wie oft sie auftauchen und verschwinden, wie oft der Benutzer jede Variation anklickt, filtert und forciert, das Flugverhalten in der 3D-Umgebung und wie oft das Mobiltelefon um 360 Grad gedreht wird.
    • Vorverarbeitung der Daten: Die gesammelten Daten werden zur Qualitätskontrolle vorverarbeitet und in ein maschinenlesbares Format konvertiert, damit ich sie verwenden kann.
  2. Berechnung
    • Modellierung des Ökosystems: Unter Verwendung der vorverarbeiteten Daten konstruiere ich ein Datenmodell des Ökosystems.
    • Simulation und Vorhersage: Dieses Modell wird eingesetzt, um den aktuellen ökologischen Zustand zu simulieren und die potenziellen Folgen verschiedener Managementaktionen vorherzusagen.
    • Auswahl der Massnahmen: Auf der Grundlage dieser Simulationen und Vorhersagen nutze ich eine vordefinierte Nutzenfunktion, um Massnahmen auszuwählen, die das gewünschte ökologische Ergebnis maximieren. Diese Funktion stellt mathematisch die spezifischen Umweltziele der biologischen Vielfalt und des Gleichgewichts der Population dar.
  3. Handlung
    • Basierend auf den berechneten Bewertungen entscheide ich, welche Massnahmen zur Ausgleichung, Kontrolle und Verbesserung des Ökosystems ergriffen werden sollen.
    • Die Massnahmen können die Populationszahlen oder die Artenvielfalt harmonisieren.
    • Ich setze Prioritäten auf der Grundlage des erwarteten Nutzens für das Ökosystem und der verfügbaren Ressourcen.
  4. Kontinuierliche Verbesserung
    • Der Zyklus aus Wahrnehmung, Berechnung und Handlung funktioniert in einem geschlossenen Kreislauf und ermöglicht kontinuierliches Lernen und Anpassen.
Beschreibung Utility-Based Agent

 
Mit dieser Strategie versuchen die KI-Agentinnen, ein Ökosystem wirksam auszubalancieren und letztlich seine Stabilität und Widerstandsfähigkeit zu optimieren. Das Projekt zielt darauf ab, unsere Tendenz zur Vereinfachung komplexer Ökosysteme zu untersuchen, indem wir die Natur als ein System behandeln, das repariert werden kann.