Interaktive Netz- und Telepräsenz-Basierte Installation
10.000 Moving Cities – Same but Different beschäftigt sich mit Urbanisierung und Globalisierung im digitalen Zeitalter. Durch Umherlaufen und Kopfbewegungen bewegt sich der User durch Bildwelten, die andere öffentlich in sozialen Netzwerken wie YouTube, Flickr oder Twitter über den Ort gepostet haben. Diese persönlichen Eindrücke werden hier wie Fenster zur Welt in Echtzeit gestreamt. Der Betrachter partizipiert an den sozialen Bewegungen unserer Zeit und unternimmt eine virtuelle Reise in immer wieder neue Bild- und Klangcollagen, auf der man lokale, kulturelle und sprachliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten erfährt. Im virtuellen Raum werden diese Informationen auf Kuben visualisiert, die in unterschiedlicher Höhe im Raum empor ragen und eine Art Skyline darstellen. Die Arbeit thematisiert, wie unsere Welt und unsere Orte sich kontinuierlich verändern und sich immer mehr ähneln. So entstehen immer mehr „Nicht-Orte – Orte des Ortslosen“ im Sinne von Marc Augé’s Buch und Essay «Nicht-Orte», die quasi ohne wirkliche lokale Identität überall auf der Welt sein könnten (meist anonyme Übergangszonen wie Autobahnen, Hotelzimmer, Flughäfen oder Einkaufszentren).
Bei der Arbeit handelt es sich um die digitalisierte Version und Weiterentwicklung von 10.000 Moving Cities welche im National Museum of Modern and Contemporary Art in Seoul (2013/2014) mit realen Kuben ausgestellt war.
Text: Tina Sauerländer
10.000 Moving Cities – Same but Different, VR (Version 2), für HTC Vive
So funktioniert’s
Mittels einer HTC Vive-Brille kann man innerhalb eines 6x6m grossen Bereichs umherlaufen. Durch Bewegen des Kopfes kann man auf einer Weltkarte navigieren und durch Fokussieren einer Stadt, wird diese ausgewählt. Zu dieser Stadt werden Posts aus Sozialen Netzerken in Echtzeit gesucht und auf eine immer gleichbleibende Stadtarchitektur (Skyline) übertragen.
Zwei Sensoren tracken die Bewegungen der BesucherIn und übermitteln die jeweiligen Positionsdaten sowie die Blickrichtung an die HTC Vive-Brille.
Man navigiert durch Umherlaufen durch die Stadt, während andere Museums-BesucherInnen auf einem Beamer verfolgen können, was die «Brillen-TrägerIn» gerade sieht.
Die Arbeit entstand in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Sensor-Aktor-Systeme (ISAS) und dem ZAK | Zentrum für Angewandte Kulturwissenschaft und Studium Generale am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und wurde gefördert vom ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe.
10.000 Moving Cities – Same but Different, VR (Version 1), für Oculus Rift