Poetics and Politics of Data
HEK (Haus der Elektronischen Künste), Basel, SchweizKuratiert von: Sabine Himmelsbach
Künstler*innen: Christopher Baker, Aram Bartholl, Paolo Cirio, R. Luke DuBois, Ellie Harrison, Marc Lee, Bernhard Hopfengärtner & Ludwig Zeller, Rafael Lozano-Hemmer, Kristin Lucas, Moniker, Jennifer Lyn Morone, RYBN, Erica Scourti
HEK, Basel
Poetics and Politics of Data
Ambivalenz des Lebens in der Datengesellschaft
Die Ausstellung widmet sich dem Paradigma der Datengesellschaft und reflektiert das Leben in einer zunehmend datifizierten Welt.
Die Ausstellung „Poetics and Politics of Data“ widmet sich dem Paradigma der Datengesellschaft und reflektiert das Leben in einer zunehmend datifizierten Welt. In Zukunftsszenarien schwärmen Wissenschaftler von einer Welt, in der Algorithmen Steuerungsprozesse übernehmen und uns eine sensorisch aufgerüstete und datifizierte Welt zur Verfügung steht, in der unsere Wünsche und Aktivitäten schon im voraus antizipiert werden. Big Data ist das Schlagwort einer neuen Zeitrechnung, in der die Macht der Daten eine radikale Transformation der Gesellschaft mit sich bringt, deren Handlungsmaxime und Wissensproduktion sich zunehmend auf die Analyse und Auswertung von Daten stützt.
Ausgehend vom Phänomen der Big Data und des Data Mining werden künstlerische Positionen präsentiert, die den kontinuierlichen Datenstrom in unterschiedlicher Weise anschaulich machen und zugleich auf die politischen und gesellschaftlichen Implikationen hinweisen, die eine von Daten beherrschte Welt mit sich bringt – von Prozessen der Selbstoptimierung bis hin zu ökonomischen Aspekten und der Frage nach der Nutzung und Auswertung dieser Daten. Wer hat Zugriff auf unsere Daten? Wie werden aus der immensen Produktion von Daten „wertvolle“ und verwertbare Zusammenhänge hergestellt?
Präsentiert werden kritisch subversive Ansätze und Interventionen in vernetzten Räumen, welche das kreative Potential der globalen Netzgemeinschaft nutzen bzw. das persönliche Agieren in sozialen Netzwerken reflektieren. Thematisiert werden Aspekte von Überwachungsstrategien, Data Mining, Privatsphäre, Post-Privacy und digitaler Autobiografie, wie sie in sozialen Netzwerken wie Facebook gelebt werden. Im beständig anwachsenden unendlichen Datenmeer fragen Künstlerinnen und Künstler nach der Bedeutung und Position des Individuums in der technologisch vernetzten Gesellschaft und bieten mit ihrer Widerständigkeit und ihrem Blick auf das Eigenständige Alternativen zur normierten Datenwelt. Sie tun dies in unterschiedlichen Medien und Formaten, von netzbasierten Installationen bis hin zu Datenvisualisierungen, die nicht nur einen neuen Zugang zu komplexen Datenstrukturen generieren, sondern poetische immersive Datenräume entstehen lassen.
Als interdisziplinär angelegtes Projekt präsentiert das HeK zusammen mit dem Institut für Experimentelle Design und Medien-Kulturen der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, dem Zentrum für Technologiefolgen-Abschätzung TA-SWISS sowie Opendata.ch, dem Swiss Chapter der Open Knowledge Foundation eine Ausstellung zum künstlerisch-gestalterischen Umgang mit grossen Datenmengen. Im Spannungsfeld zwischen den Möglichkeiten und Gefahren von Big Data und Data Mining werden künstlerische und gestalterische Strategien und Konzepte der Datennutzung, -interpretation und -kritik zusammengeführt und zur Diskussion gestellt.
Ausgestellt
Pic-Me - Fly to the Locations Where Users Send Posts
Online-Projekt für interaktive Medienkunst-InstallationenMit Pic-Me kann man virtuell an den Orten fliegen, von wo aus BenutzerInnen zufällig ausgewählte Posts auf Instagram senden. Eine andere Sicht, wie Medien Posts auf sozialen Netzwerken behandeln. Man könnte diese Posts - Bilder oder kurze Videos, versehen mit Kommentaren und Tags - als digitalen Smalltalk oder persönliches Gespräch beschreiben. Aber anders als direkte persönliche Gespräche mehr …
Jimei X Arles, Xiamen
HEK, Basel
Festival IMAGES, Vevey
Publikation
Poetics and Politics of Data
Merian, Christoph Verlag, HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)Buch softcover, 272 pages, 83 mainly colour illustrations, 17 x 24 cm
2015
Deutsch, English
Sabine Himmelsbach, Claudia Mareis (ed.)
ISBN 978-3-85616-681-6
https://hek.ch/en/program/exhibitions/poetics-and-politics-of-data
Poetics and Politics of Data reflects life in a world increasingly controlled by data and presents artistic positions that aim to make continuous streams of data visible – whether using Internet-based installations or graphic data visualizations. The participating artists question the relevance and place of the individual in a technologically connected society in which every day, each of us generates a nearly incomprehensible amount of data: Our every move on the Internet leaves behind a digital trace. In critical essays, Orit Halpern, Sabine Himmelsbach, Lev Manovich, Claudia Mareis, Ramón Reichert and Roberto Simanowski explore the phenomena of ‹Big Data› and ‹Data Mining› and pose critical questions about the ambivalence of life in a «datified» world.
I can't think of any other book that pinpoints in such a wide-ranging and critical way the topic of politics and data. This is a solid publication that goes beyond its simple role of being an art catalogue. (Régine Debatty, www.we-make-money-not-art.com, 25.8.2015)
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