Softwarekunst und Kunstaktion
Wusstest du, wie dein Datenkörper aussieht? Er lässt sich aus der Summe aller Datensätze zusammensetzen, die mit deinem Namen im Internet verbunden sind. Diese schwankende Masse wird ständig von den Strukturen des Internets verarbeitet und archiviert. Zum Beispiel von Regierungen, Wirtschaftsunternehmen, Forschungseinrichtungen. Dass diese Datenspuren unkontrolliert im Netz zirkulieren, ist gruselig genug. Wirklich beunruhigend ist die Tatsache, wie wenig wir uns dessen bewusst sind.
Clone-It 1, LISTE 01, The young art fair Basel, von LAN und Knowbotic Research in Zusammenarbeit mit plug_in Basel
Alle Daten der Teilnehmer der ART Basel werden während der Woche der Kunstmesse 01 geklont und abgesichert. Die von TraceNoizer erstellten Klondaten werden auf Aufkleber gedruckt und während der ART01 in Basel verteilt. Die gleichen Daten werden auch in alphabetischer Reihenfolge an netzkritische Mailinglisten verschickt sowie auf der Website gezeigt, um eine virale Präsenz für die anonyme Datenkörper-Installation und für Clone-It selbst sowie für TraceNoizer zu schaffen, der von [plug_in]-Besuchern getestet wird. Die gleichen Daten wurden für das „Eventmodul:: anonymous.databody.muttering“ von Knowbotic Research in Zusammenarbeit mit Max Rheiner, Peter Sandbichler, krungkuene.org verwendet.
Knowbotic Research nutzt die TraceNoizer Clone Engine, um die Datenkörper der Teilnehmer der ART01, einer der grössten Kunstmessen der Welt, die jährlich in Basel stattfindet, zu klonen und sie in einer Installation zu verwenden, die zeitgleich in Basel gezeigt wird. In dieser Installation können die Besucher die Datenkörper mehrerer ART Basel-Teilnehmer aktivieren, während diese Datenströme wiederum akustische und optische Signale auslösen und so eine räumliche Erfahrung ermöglichen.
Clone-It 2, Zürcher Hochschule der Künste, von LAN
Clone-It featured eine Liste von Clone-Seiten wie die von TraceNoizer:
LAN produziert für die COMBInite Party an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich. Alle Lehrpersonen der Schule wurden geklont. Obwohl die Lehrer darüber informiert waren, reagierte keiner von ihnen, bis die Suchmaschinen zwei bis drei Monate später die Klone aufspürten.
Ab diesem Zeitpunkt an breitete sich eine allgemeine Panik unter den Lehrpersonen aus. In unseren Postfächern stapelten sich die E-Mails, und der Leiter unserer Abteilung erhielt wütende Anrufe von Kollegen, deren Google-Ergebnisse durch von Clone-It Software erzeugte Klone verfälscht worden waren.
Da die Situation immer ernster wurde, haben wir einen Medienrechtsexperten gebeten, den Fall zu bewerten. Er kam zu dieser juristischen Beurteilung. Ausserdem gab es ein Treffen mit den Opfern des Klonens.
