tainment: Spielformen der Bewusstseinsindustrie, RealismusStudio, NGBK, Buch
tainment: Spielformen der Bewusstseinsindustrie
RealismusStudio, NGBK Neue Gesellschaft für Bildende KunstBuch, soft cover, 64 pages
2004
Deutsch
Harald Fricke, Knut Hickethier, Marlene Streeruwitz, Renée Zucker, Hildtrud Ebert
ISBN-10: 3926796944 ISBN-13: 9783926796943
Hildtrud Ebert (Vorwort)
Harald Fricke (Autor)
Knut Hickethier (Autor)
RealismusStudio NGBK (Herausgeber/-in)
Marlene Streeruwitz (Autorin)
Renee Zucker (Autorin)
Inhalt
9 Teststrecke der Musikindustrie: »Deutschland sucht den Superstar« Harald Fricke
13 Nichts gegen Infotainment, Renee Zucker
28 Influtainment, Marlene Streeruwitz
iß Entertainisierung, Knut Hickethier
58 Werkverzeichnis
59 Filmprogramm
59 Biografien
63 Autorenverzekhnis
63 Bild- und Quellennachweis
6i). Impressum
35 Friederike Anders
38 Guy Ben-Ner
18 Claudius
Böhm/Volker, Möllenhoff/Heiko Sievers
23 Geissler & Sann
25 Gabriela Golder
28 Jon Haddock
Eno Henze u. Andreas Lorenschat
36 Christian Jankowski
41 Anja Kempe
20 Korpys/Löffler
16 Marc Lee
17 Johannes Maier
37 Bj0rrt Melhus
26 Monika Oechsler
22 Christian Pundschus,
Philip Grözinger
57 RothStauffenberg
iii. Björn Schülke
U2 John Wood und Paul Harrison
RealismusStudio
Die Ausstellung zeigt künstlerische Positionen, die sich kritisch mit neueren medialen Genres wie Edutainment, Infotainment, Politainment oder Militainment – welche sich alle an den Begriff des Entertainments anschließen und aus ihm hervorgegangen sind – auseinandersetzen.
Wer erinnert sich nicht an die Fernsehbilder aus dem Irak-Krieg, an die im grünen Licht der Infrarotaufnahmen aufblitzenden Detonationen, an das Stakkato der Bilder ? Als Mix aus dokumentarischer Berichterstattung und Videoclipästhetik kam das Kriegsgeschehen als Event der besonderen Art ins Haus. Das Unbehagen am Verschwinden einer brutalen und komplexen Wirklichkeit hinter einer verharmlosenden TV-Repräsentation war Anlass im RealismusStudio, die Ausweitung der Unterhaltungsstrategien zum Thema einer Ausstellung zu machen.
Seit Neil Postman mit seinem Begriff des Infotainment die mediale Verpackungspraxis von Informationen zum Gegenstand seiner Fernsehkritik gemacht hat, erfasst die Entertainisierung praktisch jeden Lebensbereich. Mili-, Edu-, Psycho-, History – oder Politainment markieren den unübersehbaren Trend zur unterhaltsamen Vermittlung von komplexen Sachverhalten und Wissensgebieten. Welcher Bildstrategien bedienen sich die neuen Genres und welche Selbstbilder und sozialen Verhaltensmuster bringen sie hervor - solche und ähnliche Fragen stellen sich die KünstlerInnen dieser Ausstellung. Sie nehmen die für die –tainment Praxis charakteristische Verschränkung verschiedener Formen, Genres und Gattungen zum Anlass, die Praxis des Bildtransfers medienkritisch unter die Lupe zu nehmen und ihre Effekte herauszustellen.
-tainment Formate arbeiten mit den Mitteln der Simulation und Inszenierung und haben sich bekannte Verfahren künstlerischer Interventionen längst einverleibt. Es war und ist daher eine Herausforderung an die KünstlerInnen, die Trennlinie zwischen affirmativen und kritischen Bildverfahren zu ziehen und die „Konstruktionselemente“ der neuen Medienwelten offen zu legen. Sie machen mit ihren Arbeiten einen Prozess transparent, der sich durch die Transformation kulturell geprägter Bilder und Zeichen in „Baumaterial“ zur freien Verfügbarkeit permanent vollzieht: den Verlust an Eindeutigkeit. Die Werke der Ausstellung verweisen aber auch auf die Ambivalenz dieses Vorgangs. Sie zeigen, dass sich die Bedeutung von Bildern erst aus konkreten Kontexten erschließt und sich das Problem „real oder fiktiv“ nicht mehr zwingend stellt.
In der Ausstellung sind folgende Künstlerinnen und Künstler vertreten:
Friederike Anders, Guy Ben-Ner, Claudius Böhm/Volker Möllenhoff/Heiko Sievers, Geissler & Sann, Gabriela Golder, Jon Haddock, Eno Henze und Andreas Lorenschat, Christian Jankowski, Anja Kempe, Korpys/Löffler, Marc Lee, Johannes Maier, Bjørn Melhus, Monika Oechsler, Christian Pundschus/Philip Grözinger, RothStauffenberg, Björn Schülke, John Wood und Paul Harrison
Ausgestellt
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