Die 360° Mobile VR Art Apps sind Forschungsprojekte für interaktive Kunst Installationen. In Museen, Galerien und Medienkunst Festivals kann das Mobile-Display auf eine oder mehrere Wände im Ausstellungsraum projiziert werden. Die Besucher*innen können mittels Smartphones oder Tablets interagieren und werden zu Performer*innen. Als experimentelle Forschungsprojekte konzipiert, gestaltet und entwickelt in Zusammenarbeit mit Antonio Zea, Birgit Kempker, Florian Faion, Markus Kirchhofer, Shervin Saremi und dem Lehrstuhl für Sensor-Aktor-Systeme (ISAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Installiere die Mobile Apps auf deinem Smartphone oder Tablet und experimentiere damit.
Übersicht 360° Mobile VR Art Apps
- Mobile Apps
- Versionen im Vergleich
- Ausstellungsraum
- Download
- Credits
10.000 Moving Cities – Same but Different
Mobile App als Interface für netzbasierte Kunst-Installationen
10.000 Moving Cities – Same but Different beschäftigt sich mit Urbanisierung und Globalisierung im digitalen Zeitalter. Man navigiert durch ein urbanes Umfeld seiner Wahl. Die Landschaft wird durch Posts aus den sozialen Netzwerken Freesound, Instagram und Twitter ständig neu gestaltet und definiert. Diese persönlichen Eindrücke werden hier wie Fenster zur Welt in Echtzeit gestreamt. Der Betrachter partizipiert an den sozialen Bewegungen unserer Zeit und unternimmt eine virtuelle Reise in immer wieder neue Bild- und Klangcollagen, auf der man lokale, kulturelle und sprachliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten erfährt. Im virtuellen Raum werden diese Informationen auf Kuben visualisiert, die in unterschiedlicher Höhe im Raum empor ragen und eine Art Skyline darstellen. Die Arbeit thematisiert, wie unsere Welt und unsere Orte sich kontinuierlich verändern und sich immer mehr ähneln. So entstehen immer mehr „Nicht-Orte – Orte des Ortslosen“ im Sinne von Marc Augé’s Buch und Essay “Nicht-Orte”, die quasi ohne wirkliche lokale Identität überall auf der Welt sein könnten (wie Autobahnen, Hotelzimmer, Flughäfen oder Einkaufszentren).
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10.000 Moving Cities – Same but Different, AR (Augmented Reality)
Mobile App, AR Multiplayer Game
Haushohe Türme ragen in die Höhe, jeder Ort wird zu einer Stadt.
Mit der Augmented Reality App 10.000 Moving Cities – Same but Different bewegt man sich via Smartphone und Tablet zwischen den imaginären Gebäuden und partizipiert anhand von eingeblendeten Social Media Posts an den digitalen Kommunikationsströmen und sozialen Bewegungen unserer Zeit. Die Gebäude können von den Usern zerstört und wieder neu gebaut werden. Aber Achtung! Aus unterschiedlichen Perspektiven sieht jeder, was der andere macht. Je mehr Gebäude verschwinden, desto mehr Lebewesen erscheinen.
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Einzel- und Mehrspieler Version
CAON – control and optimize nature
Mobile App for Interactive Installations
Stell dir eine spekulative Zukunft vor, in der der technologische Solutionismus auf die Spitze getrieben wurde. CAON – control and optimize nature erforscht das Potenzial neuer Technologien für das Management künftiger Ökosysteme. In einem Lebensraum, in dem Pflanzen-, Pilz- und Tierarten durch 3D-Druck, CRISPR und synthetische Biologie modifiziert wurden, ist zu beobachten, wie eine KI das empfindliche Ökosystem ausbalanciert und vor dem Zusammenbruch bewahrt. Durch die Interaktion mit einem Smartphone, aus der Perspektive eines KI-Simulators, ist das Publikum eingeladen, mit den kreierten Arten zu fliegen, sie weiter zu optimieren und das sich verändernde Ökosystem zu beobachten. CAON reagiert auf den Trend zur technologiegestützten Lösungsfindung, indem es Erzählungen über ein unberechenbares System unter extremer Kontrolle konstruiert. Das Projekt zielt darauf ab, unsere Tendenz zur Vereinfachung komplexer Ökosysteme zu untersuchen, indem wir die Natur als ein System behandeln, das berechnet und repariert werden kann.
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Friends
Mobile App als Interface für netzbasierte Kunst-Installationen
NVIDIA brachte die Welt im Dezember 2018 ins Staunen, nachdem sie eine neue KI vorgestellt hatte, die ultrarealistische Fotos von Menschen erstellen kann, die nicht wirklich existieren. Friends nutzt diese riesige Menge an KI-generierten, ultrarealistischen Fotos und bietet eine neuartige und faszinierende Möglichkeit, mit maschinellem Lernen und automatisierten KI-generierten Inhalten zu experimentieren, die sich nicht auf die Gesichtsgenerierung beschränken.
Via Smartphone oder Tablet anschauen mich unzählige Gesichter an, die mich ständig aus allen Richtungen beobachten. Diese eher gewöhnlich aussehenden Porträts sind alle gefälscht. Nicht per Photoshop, sondern werden vollständig von künstlicher Intelligenz erzeugt. Keiner dieser Menschen existiert wirklich.
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Me, Myself & I
Mobile App als Interface für interaktive Kunst-Installationen
Das digitale Zeitalter verdeutlicht, dass wir uns oft als Zentrum der Welt und weniger als Teil der Gesellschaft verstehen. Mit «Me, Myself & I» schwebt man virtuell in selbstverliebter Ich-Bezogenheit über urbane Stadtlandschaften und wird zum egozentrischen Super-Star, in dem Altruismus keinen Platz mehr findet.
Egozentrik und Narzissmus sind weit verbreitet, wie die Selfie-Kultur zeigt: Wir schicken diese Mini-Ichs in die Welt, um anderen klarzumachen, wer wir sind. Diese Botschaften sind geprägt von Fiktionen, Fantasien, Exhibitionismus, Bekennertum, Selbstbewunderung, Solipsismus – Motive, die uns beschäftigen und einen Grossteil unserer Tätigkeiten bestimmen können. Gleichzeitig konstruieren Kultur und Medien unsere wahrgenommene Realität, indem sie Wünsche und Fantasien erschaffen und uns so immer weiter von der wirklichen Realität wegführen. Diese Wünsche und Fantasien prägen unser Unterbewusstsein und beeinflussen unsere Handlungen.
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MORE AND LESS – fliegen durch ein dreidimensionales Buch
Mobile App als Interface für netzbasierte Kunst-Installationen
Seit 1950 ist die städtische Weltbevölkerung um über drei Milliarden Menschen angestiegen. Die Weltbevölkerung wächst generell weiter, von heute 7,6 Milliarden Menschen auf 9,8 Milliarden im Jahr 2050. Die Menschen brauchen mehr Platz, die Tiere werden weggedrückt. Etliche sind ausgestorben: der Europäische Landblutegel, der Pyrenäen-Steinbock oder der Chinesische Flussdelfin. Täglich geht eine dreistellige Anzahl Tierarten zugrunde. Viele Tiere verschwinden unbemerkt, in abgelegenen Gebieten. Wie geht der Mensch, wie gehen Kunstschaffende mit dieser Konstellation um?
Medienkunst, Lyrik, Fakten zur Bevölkerungsentwicklung und zu ausgestorbenen Tieren werden in einem einzigartigen interdisziplinären Projekt zusammengeführt.
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Nonplace – Zeitalter des Anthropozän
360° Mobile VR App
Nonplace – Zeitalter des Anthropozän erforscht die Beziehung zwischen Mensch und Natur im Zeitalter des Anthropozän. Der Mensch ist zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden.
Die 360° Medienkunst Mobile VR App Nonplace – Zeitalter des Anthropozän weist auf den Verlust von Identitäten durch technologischen Fortschritt und der Globalisierung hin und stellt die Frage was das Immer-Gleichartiger-Werden von Städten, Einkaufszentren, Gebrauchsgegenständen usw. bedeutet.
Mit Nonplace – Zeitalter des Anthropozän fliegst du durch eine endlose futuristische Stadt. Dabei tapezierst du die Hochhäuser mit Fotos, welche vollautomatisch mit der App aufgenommen werden. Die Hochhäuser sehen alle gleich aus und bilden eine einzige Stadt; eine einzige endlose Stadt, in der es keine Unterschiede gibt. Durch die Stadt fliegend, tapezierst du vollautomatisch die Hochhäuser mit deinen individuellen Fotos, welche kontinuierlich mit der Kamera von deiner Umgebung aufgenommen werden. So verleihst du der Stadt Identität, diese zerfällt aber wieder, kontinuierlich.
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Spekulative Evolution
Mobile App für interaktive Installationen
Spekulative Evolution ist eine 3D-Simulation, in dem hybride Kreaturen eine simulierte Landschaft bevölkern. Künstliche Intelligenz und synthetische Biologie helfen dir, Lebensräume und Arten zu optimieren und zu kontrollieren. In diesem Experiment bist du eingeladen, mittels DALL-E neue Pflanzen-, Pilz-, Tier- und Robotervariationen zu kreieren und mit diesen aus der Perspektive einer KI-Agentin durch ein spekulatives Ökosystem zu fliegen.
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Time to Nest Time to Migrate
Mobile App für interaktive Installationen
Mittels der 360° Medienkunst Mobile VR App Time to Nest Time to Migrate fliegst du durch dein eigenes Innenleben. Was passiert da drin?
Bakterien, Blutkörperchen, Parasiten, Pilze, Prionen, Phagen, Protisten, Viren, Zellen kommunizieren. Bestimmen sie was wir sind?
Nicht wissenschaftlich, sondern eher fake wissenschaftlich, philosophisch und notfallpoetisch. (Wir wissen, dass wir nichts wissen, wissen wir).
Ein Tänzchen auf Leben und Tod.
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YANTO – yaw and not tip over
Mobile App for Interactive Installations
YANTO – yaw and not tip over ist ein spekulatives Projekt über die Zukunft der Aquafarming. Die Erzählung spielt in einer spekulativen Fischfarm in 30 Jahren, in der künstliche Intelligenz und synthetische Biologie zusammenarbeiten, um eine optimierte Umgebung für gezüchtete Arten zu schaffen. Ein von künstlicher Intelligenz angetriebener Simulator kreiert hybride Arten, um ein empfindliches Ökosystem in diesem imaginären Szenario auszugleichen.
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Versionen im Vergleich
Mobile App | Jahr | Medium | Plattform | Kosten |
10.000 Moving Cities, Mobile App | 2018-ongoing | 360° Medienkunst Mobile VR App | Android | CHF 350.- |
10.000 Moving Cities, AR | 2018-ongoing | Augmented Reality Mobile App, Einzel- und Mehrspieler-Version | Android und iOS | kostenlos* |
Friends | 2019-ongoing | 360° Medienkunst Mobile VR App | Android | kostenlos* |
Me, Myself & I | 2018-ongoing | 360° Medienkunst Mobile VR App | Android | kostenlos* |
MORE AND LESS | 2020-ongoing | 360° Medienkunst Mobile VR App | Android | kostenlos* |
Nonplace | 2018-ongoing | 360° Medienkunst Mobile VR App | Android | kostenlos* |
Speculative Evolution | 2024-ongoing | 360° Medienkunst Mobile VR App | Android | kostenlos* |
Time to Nest Time to Migrate | 2020-ongoing | 360° Medienkunst Mobile VR App | Android | kostenlos* |
Ausstellungsraum
Im Ausstellungsraum kann das Mobile-Display auf eine oder mehrere Wände projiziert werden. Als zwei sich spiegelnde Projektionen verdoppelt sich das Bild kaleidoskopisch. Die Besucher*innen können mittels Smartphones oder Tablets interagieren und werden zu Performer*innen. Die Animationen und Sounds folgen den Bewegungen des Users: Die virtuelle Umgebung dreht sich, wenn der User das Gerät dreht. Der Himmel erscheint, wenn das Gerät nach oben bewegt wird. Durch Kippen des Gerätes nach unten erscheint der Boden. Die virtuelle Umgebung ist endlos und kann in alle Richtungen navigiert werden. Auch die eigens für die Apps komponierten Sounds reagieren auf alle Bewegungen.
360° Mobile VR Art Apps im App und Play Store herunterladen
Installiere die Apps und experimentiere damit auf deinem Smartphone oder Tablet.
Credits
Antonio Zea ist ein ecuadorianischer Forschungsingenieur. Er wohnt in Deutschland und arbeitet in den Bereichen Datenvisualisierung, Robotik und Augmented Reality. Im Jahr 2017 erhielt er seinen Doktortitel in Computer Science am Karlsruher Institut für Technologie. Seitdem hat er seine Forschung am Lehrstuhl für Intelligente Sensor-Aktor-Systeme fortgesetzt und arbeitet derzeit an seiner Habilitation.
Birgit Kempker forscht in den Bereichen: Wort Bild Ton. Raum Idee Konzept und Bewusstsein. Schreibt für die Kunst in der Kunst als Kunst. Prosa, Essay, Song, Sound, Hörstücke, Nachdichtungen, Radio, Kollaborationen. Master Dozentin am Institut Kunst – HGK FHNW, Basel.
Florian Faion ist ein deutscher Forschungsingenieur, der in den Bereichen Sensordatenfusion und künstliche Intelligenz arbeitet. Im Jahr 2015 erhielt er den Doktortitel in Computer Science am Karlsruher Institut für Technologie. Seit 2018 arbeitet er bei Bosch Corporate Research in Anwendung einer auf neuronalen Netzen basierten Perzeption in sicherheitskritischen Bereichen wie dem automatisierten Fahren.
Iris Qu Xiaoyu ist eine chinesische Künstlerin und Technologin in Brooklyn, NY, und arbeitet an der Schnittstelle von Software Engineering und Medienkunst. Mit Code als primärem Medium beschäftigt sich ihre Arbeit mit den spekulativen, politischen und poetischen Aspekten der Technologie. Ihre aktuelle Forschung konzentriert sich auf die versteckten Kosten der Optimierung in maschinellen Lernsystemen.
Markus Kirchhofer ist seit 2013 freier Autor. Zuvor war er Kulturvermittler, Lehrer und Erwachsenenbildner. Er schreibt Gedichte, Kurzgeschichten, Bildgeschichten/Comics, Kolumnen und Theaterstücke. Sein literarisches Schaffen wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit einem Werkbeitrag der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Jüngste Publikation: «aushub» (100 Gedichte, Knapp Verlag, 2018)
Shervin Saremi ist ein iranischer Musiker und Toningenieur, der in Bereichen wie Sonic Computing, prozedurales Sounddesign und Produktion arbeitet. Er hat Electronic Production and Design am Berklee College of Music studiert und forscht an der Universität der Künste Berlin (UdK) immersive Audiotechnik.
Der Lehrstuhl für Intelligente Sensor-Aktor-Systeme (ISAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beschäftigt sich mit einer Vielzahl von Problemen der System- und Schätztheorie, unter anderem Tracking, stochastische Regelung, verteilte Zustandsschätzung und Telepräsenz.